7. Dezember im Advent

Weltweit leben ca. 150 Chamäleonarten und über 70 davon sind für Madagaskar endemisch. Chamäleons zeichnen sich durch die spezielle Ausbildung von drei Organen aus. Die Augen sind groß und können sich unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen. So können Chamäleons, ohne sich selbst zu bewegen, die Bewegungen ihrer Beute verfolgen und sie auf 100 m Entfernung wahrnehmen. Chamäleons haben zudem eine Schleuderzunge, deren Hervorschnellen über einen Ringmuskel gesteuert wird. 

Chamäleons sind für ihre Fähigkeit bekannt, dass ihre Haut die Farbe wechseln kann. Sie passen sich ihrem Untergrund an und sind so für Feinde unsichtbar. Chamäleons zeigen mit einem Farbwechsel, ob sie ärgerlich oder angriffslustig sind oder ob ein Männchen, das mit einem Rivalen streitet, sich stärker oder schwächer als sein Konkurrent fühlt. Die Farbe ist also bei den Chamäleons ein Ersatz für die Sprache. Je nach Tageszeit wechseln sie ihre Farbe: nachts sind sie heller als am Tag.

Chamäleons auf Madagaskar

Auf dem afrikanischen Kontinent sind Mythen über Chamäleons weit verbreitet - auch in der madagassischen Kultur, insbesondere bei der Volksgruppe der Betsimisaraka. Chamäleons werden als Verbindung/Boten zwischen Mensch und Natur oder sogar zwischen Mensch und höchsten Wesen angesehen. Sie verbreiten eine gewisse „Angst“ oder Respekt unter den Menschen.
Es geht um den Mythos der Entstehung des Todes: Die Aufgabe des Chamäleons war es, den Menschen die göttliche Botschaft zu überbringen, dass sie sterben und dann wieder geboren werden sollten - der Tod also nur vorübergehend ist. Das Chamäleon steht als Symbol für das ewige Leben. Doch als Opfer ihres langsamen Gangs wurden flinklere Tiere wie Vögel oder Eidechsen beauftragt, den Menschen das Gegenteil der Botschaften der Gottheiten zu überbringen. Und die flinken Tiere kamen demnach immer zuerst an! Damit bekräftigen die Gottheiten die Botschaft, dass der Tod dauerhaft ist, dass die Auferstehung für die Menschen nicht existiert.
So wurde der Mensch sterblich! Die Chamäleons kamen zu spät und bekräftigten vergeblich, dass „Menschen sterben, aber danach wieder geboren werden“. Aber die Menschen glaubten ihm nicht mehr und akzeptierten die Botschaft des trägen Chamäleons nicht, wonach der Tod nur vorübergehend sei.

Eine Reiseführerin erzählte uns, dass die Madagassen meinen, ein Chamäleon schaue mit einem Auge in die Vergangenheit und mit dem anderen in die Zukunft.

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