Arbeitskreis Madagaskar trauert um Papst Franziskus

Franziskus in Madagaskar (c) KAB
Franziskus in Madagaskar
Datum:
Mo. 21. Apr. 2025
Von:
Andris Gulbins

Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, verstarb heute, am Ostermontag, dem  21. April 2025 im Alter von 88 Jahren. Er war seit dem 13. März 2013 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und der erste Papst aus Lateinamerika.

Franziskus war bekannt für seine Bescheidenheit, seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und seine Nähe zu den Menschen. Besonders sein Engagement für die Armen und Ausgegrenzten prägte sein Pontifikat. Er stellt die pastorale Begleitung der Menschen über eine strenge Doktrin- und Morallehre, forderte eine „arme Kirche für die Armen“ und lebte dies selbst vor, indem er auf Luxus verzichtete, einfache Unterkünfte bevorzugte und direkte Begegnungen mit Bedürftigen suchte. Seine zahlreichen Besuche in Flüchtlingslagern, Armenvierteln und Obdachlosenheimen zeigten seine tiefe Verbundenheit mit den Schwächsten der Gesellschaft.  
Dieser einzigartige Papst hat uns im Arbeitskreis Madagaskar in besonderer Weise mit unseren Freund:innen von IRAY AINA, Madagaskar verbunden. Während seines Besuchs in Madagaskar im September 2019 hielt Papst Franziskus mehrere bedeutende Ansprachen, in denen er zentrale Themen wie Armut, soziale Gerechtigkeit und den Klimawandel ansprach. Bei seinem Besuch in der Hauptstadtgemeinde Akamasoa, die Mitglieder des Arbeitskreises bereits 2015 besuchten, lobte der Papst die Bemühungen der kirchlichen Bewegungen, den Ärmsten zu helfen, und er betonte die Bedeutung von Solidarität und gemeinschaftlichem Engagement.

Papst Franzikus und Iray Aina (c) KAB
Papst Franzikus und Iray Aina

Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für die sozialen Bewegungen weltweit. Mehrfach lud er Vertreter von Basisbewegungen, Gewerkschaften und Umweltaktivisten in den Vatikan ein, um mit ihnen über soziale Gerechtigkeit, Arbeitsrechte und den Schutz der Umwelt zu sprechen. Bei diesen Treffen ermutigte er die Teilnehmer stets, sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren und „die drei heiligen Rechte“ einzufordern: Land, Wohnen und Arbeit. Seine klare Positionierung für soziale Bewegungen machte ihn zu einem Fürsprecher der einfachen Leute und zu einer moralischen Autorität für diejenigen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. "Land, Wohnen und Arbeit" - dieses Programm hat Iray Aina im Jahr 2019 übernommen und zum Schwerpunkt der Bewegung gemacht.

Für die Amazoniensynode forderte er eine "samaritanische, barmherzige und solidarische Kirche" ein - mit neuen Wegen für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie.
   
In seiner Enzyklika Laudato si rief er zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung auf und verband Umweltfragen mit sozialer Gerechtigkeit, indem er betonte, dass die Ärmsten am stärksten unter der Zerstörung der Natur leiden. Er benannte mit deutlichen Worten auch die "ökologische Schuld" des reichen Nordens. Als Arbeitskreis Madagaskar verpflichten wir uns ausdrücklich dieser Position des Papstes.

Mit seinem Humor, seiner Menschlichkeit und seiner unerschütterlichen Hingabe zu den Armen und Ausgebeuteten hat Papst Franziskus die Herzen vieler Menschen erobert – Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen. Seine Enzykliken stärkten unsere Dialoge mit Gewerkschaften und Umweltbewegungen. Er hinterlässt ein Vermächtnis der Nächstenliebe, der Hoffnung und des Engagements für eine gerechtere Welt. Sein Tod ist ein großer Verlust für die katholische Kirche und die internationale Gemeinschaft - für uns im Arbeitskreis Madagaskar (KAB Aachen) und für Iray Aina in Madagaskar.

Andriamanitra anie hitahy an’i Papa Fransoa.