Am 28.11.12 erhieltet der AK-Madagaskar einen Brief von der IRAY AINA (KAB) Madagaskar, in dem sie uns über die aktuelle Situation im Lande informiert. Hier ein Auszug aus dem Schreiben:
"Die politische Situation in Madagaskar: Die Krise wird immer härter für die Bevölkerung, die Arbeitslosigkeit (derzeit mehr als 300.000 Arbeitslose) ist hoch / vor der Krise (2008) lag die Armutsrate bei 64%, jetzt liegt sie bei 73%, so dass die Madagassen in Armut leben. Eine Person verdient weniger als einen Dollar pro Tag, der SMIG (Mindestlohn ) ist mit 100.000 Ariary ( ca 44 US-Dollar ) im Monat sehr niedrig. Es gibt viel Unsicherheit, sei es in der Stadt, sei es auf dem Lande: bewaffneter Raub, Viehdiebstahl, Hausraub, Überfälle auf den Nationalstraßen, den Reisenden raubt man ihr Geld, Kleidung, Schmuck und ihre Mobiltelefone. Für 2013 sind Wahlen geplant, aber viele denken, dass man die politische Lage beruhigen und eine nationale Versöhnung anstreben sollte. Man erwartet auch auf eine Intervention der Kirchenverantwortlichen - also weiss man nicht, ob die Wahlen wirklich stattfinden werden oder ob diese Übergangssituation noch andauern wird. Der Übergangspräsident hört nicht auf, ständig etwas einzuweihen, was politisch betrachtet nicht logisch ist ( Propaganda vor der Wahl). Und schließlich schöpft er alle möglichen Mittel aus, um den geschassten Präsidenten Marc Ravalomana daran zu hindern, nach Madagaskar zurückzukehren, aber die Bewegung um Ravalomana setzt ihre Demonstrationen für seine Rückkehr fort. Im Süden setzen die Militärs ihre Viehdiebstähle fort und verbrennen die Viehställe, die angeblich Diebe beherbergen. Aktuell gibt es viele Witwen und Waisen. Es scheint, dass es im Süden wahre Gemetzel der Militärs gibt. Zusammenfassend gesagt, die Bevölkerung ist ausgelaugt und zeigt aus Angst vor Verhaftung keine Reaktionen."
Der AK-Madagaskar sieht diese Informationen für sich als Motiv, sein Engagement für den Partner in Madagaskar zu stärken und seine ideellen, politischen und spendenbezogenen Aktionen fortzusetzen. Dass die Bewegung in Madagaskar trotz dieser Situation ihr Engagement im Land ausbaut ist dem AK-Madagaskar ein Beispiel dafür, wie Christinnen und Christen ohne Furcht Zeugnis von ihrer Hoffnung ablegen. So verstanden begreifen wir, dass die IRAY AINA damit auch einen Beitrag zur Entwicklung des reichen Nordens - also von uns - leistet.
Gerne weisen wir darauf hin, dass in der Zeit vom 27.7. bis 1.8.13 drei Gäste der Bewegung aus Madagaskar in Aachen sein werden. Eine gute Gelegenheit, um sich über die Situation im Land, die Perspektiven der Menschen und die Forderungen, die sich daraus für uns ableiten, im persönlichen Gespräch zu informieren.
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