Der Klimawandel tötet

Menschen in Madagaskar leiden unter Dürre/Hungerkatastrophe

Tiomena (c) Misereor
Tiomena
Datum:
Mo. 13. Juli 2020
Von:
Andris Gulbins

So hieß es jüngst in der Tagesschau: „Sie können nichts für den Klimawandel, bekommen ihn aber schon jetzt zu spüren: Nach mehreren Dürrejahren hungern die Menschen auf Madagaskar. Hunderttausende könnten sterben, warnt das Welternährungsprogramm.“ Das ist richtig, stellt der Arbeitskreis Madagaskar der KAB Aachen fest, der seit Jahren vor den Folgen der andauernden Dürrekatastrophe im Süden des Landes warnt und diese Zusammenhänge beschrieben hat.

Der Partner des Arbeitskreises, die Iray Aina Madagascar, schildert uns, dass Tausende Menschen bereits die ländlichen Gebiete verlassen haben, um in kleineren und größeren Städten auf die Suche nach Nahrung zu gehen oder neues Land für sich suchen. Es sind Klimaflüchtlinge im eigenen Land. Vom Hunger bedroht sind, so schätzt das Welternährungsprogramm, über 1.100.000 Menschen – 70.000 Kinder sind extrem unterernährt; 14.000 unmittelbar vom Tode bedroht.

Die Corona Pandemie verschlimmert die Lage zusätzlich; Transportwege und Lieferketten sind unterbrochen; die Nahrungsmittelpreise steigen rapide an. Die Menschen ernähren sich von Lehm, Insekten und Kaktuspflanzen.

Der Erderwärmung geschuldet ist die Überhitzung des Indischen Ozeans mit den vermehrt auftretenden Zyklonen, die regelmäßig Teile des Landes verwüsten - ursächlich an der außergewöhnlichen Dürreperiode beteiligt ist auch das globale Klimaphänomen El Niño. Madagaskar ist in eine Notlage geraten, die es selbst mit dem Klimawandel nicht verschuldet hat. Dieses Urteil schließt nicht den eigenverschuldeten Anteil - Brandrodung und Abholzung der Wälder - der Menschen und das Unvermögen der durch Korruption verpesteten Politik aus.

Infos über das Engagement des Arbeitskreis Madagaskar finden Sie auf der Homepage: https://mtc-madagaskar.de

Wir helfen

Dans la cour de la paroisse d'Ambovombe (c) Misereor
Dans la cour de la paroisse d'Ambovombe

In den letzten Tagen sind Anfragen bei uns aufgelaufen, wie wir den Menschen in Madagaskar helfen können und haben eine Anfrage an MISEREOR gerichtet, wie eine gute und richtige Hilfe aussehen könnte. MISEREOR hat einen Nothilfefond eingerichtet, um Partner vor Ort finanziell bei der Versorgung der Menschen zu unterstützen. Aktuell ist die direkte Versorgung von 300 Personen, insbesondere von Frauen und Kindern, Teil der Hilfe. Mit der Ordensgemeinschaft der Vinzentinerinnen will Misereor die Ernährung , insbesondere Kindern und Frauen, im Distrikt Ambovombe verbessern, dem Epizentrum der Krisenregion. Dafür wollen die Helfer:innen ein Ernährungszentrum in der Gemeinde Tsimananada errichten. Von dort aus soll der Kauf von Lebensmitteln organisiert werden ebenso wie die Zubereitung von warmen Mahlzeiten und der Zugang zu Nahrung und Wasser soll sichergestellt werden.

Spendenkonto

Empfänger: Misereor

Bank: Pax-Bank Aachen

IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10

BIC: GENODED1PAX

Verwendungszweck: S05227 Hungersnot Madagaskar