Papst Franziskus fordert universelles Grundeinkommen

Videobotschaft zum 4. Welttreffen der Sozialbewegungen

Welttreffen (c) screenshot
Welttreffen
Datum:
Sa. 16. Okt. 2021
Von:
Andris Gulbins

Wie sehr bereits die Tradition Franziskus‘, regelmäßig zu Welttreffen der Volksbewegungen einzuladen, die Weltbewegung der KAB - und auch uns - geprägt hat, dies zeigt das Motto „Land, Wohnen, Arbeit“. Bei den Welttreffen der Volksbewegungen, wo Franziskus dieses Motto vorgeschlagen hatte, handelt es sich um einen Zusammenschluss von Basisorganisationen und sozialen Bewegungen, die auf die Ungleichheit bei der Arbeit, beim Landbesitz und beim Wohnen in den sogenannten Entwicklungsländern aufmerksam machen. Diese Treffen verdeutlichen für Franziskus sein Anliegen, die Welt aus Sicht der Armen und Benachteiligten – und nicht der Mächtigen und der Wirtschaftseliten – zu betrachten und zu bewerten. Sie stehen auch für sein Anliegen, „dass diese Bewegungen, diese Erfahrungen der Solidarität, die sich von unten, aus dem Untergrund des Planeten entwickeln, zusammenlaufen und koordiniert werden“, um das Antlitz der Erde und des gemeinsamen Hauses zu verändern.   

So hat die Weltbewegung der KAB und auch unser Partner Iray Aina, Madagaskar, inspiriert von Franziskus‘ deutlichen Aussagen, diese Themen in seinen Jahresschwerpunkten "terre, toit, travail" aufgegriffen und operationalisiert. (siehe das Beispiel Land)

Wie die drei vorherigen Welttreffen dieser Art stand auch das vierte Treffen unter dem Motto "Land, Wohnen, Arbeit" – es war geprägt von den Erfahrungen der Pandemiezeit und Franziskus‘ deutlichen Warnungen, „die sozioökonomischen Strukturen der Vorkrisenzeit wiederherzustellen“- in fratelli tutti, 2020, nannte er dies einen Holzweg.

So forderte er einen Schuldenerlass für arme Staaten, mehr steuerliche Umverteilung, ein entschiedeneres Vorgehen im Kampf gegen den globalen Hunger, ein Ende von Umweltzerstörung und Waffenproduktion. Er forderte ebenso klar die Pharmakonzerne "im Namen Gottes" auf, ihre Impfstoff-Patente freizugeben, um diese allen Menschen zur Verfügung zu stellen. Der Arbeitskreis Madagaskar hat hierzu bereits Forderungen benannt.

"Ich glaube, dass diese Maßnahmen notwendig sind“, sagte der Papst in seiner Videoansprache am 16. Oktober zum Abschluss des vierten Treffens, als er sich deutlich wie nie für die Einführung eines universellen Grundeinkommens und für kürzere Arbeitszeiten aussprach.