Mit Angèline waren wir auf ein gemeinsames Ziel hin unterwegs; wir haben uns, so heisst es bei der Iray Aina Madagaskar, die Hände gereicht und unsere Vorräte geteilt. Es war Angèline, die uns zu Beginn unserer Partnerschaft diesen Leitspruch von Iray Aina vermittelte.
Wir sind traurig heute erfahren zu müssen, dass unsere Freundin Angèline im Alter von 75 Jahren gestorben ist. Sie hat uns, die deutschen Partner:innen, seit Jahren begleitet und bildete den Ankerpunkt unserer Partnerschaft. Tief verwurzelt in der Tradition der CAJ gehörte sie zu den Männern und Frauen, die in den 70er Jahren die Iray Aina als Erwachsenenverband gründete. Jeder Mensch war ihr mehr wert als alles Gold dieser Erde – ihr Ziel war das gute Leben für alle Menschen. Eine tiefe Religiösität und Frömmigkeit war ihr Proviant. Zugleich stand Angèline für die Weiterentwicklung des Verbandes, die Befreiung von überholten Traditionen und den Mut, neue Wege zu gehen. Es sind insbesondere Frauen wie Angèline, die Veränderungsprozesse in der Iray Aina einleiten. Beispielhaft sei hier das Projekt der Mikrokredite benannt.
Bis 2017 war sie Vorsitzende der nationalen Bewegung, setze aber ihr Engagement insbesondere für Frauen in ihrem Stadtteil in Antananarivo bis heute fort. Im Jahr 2019 verstarb ihr Ehemann Dieudonné und sie freute sich sehr darüber, ihren Lebensabend bei der Familie in Antsirabe verbringen zu können.
Wir werden die nächsten Veranstaltungen der KAB der Diözese Aachen nutzen, um uns an Angèline zu erinnern und für sie zu beten. Die gereichten Hände kann der Tod nicht mehr lösen.
Wir denken aber auch an ihre Familien und alle Menschen, die heute mit uns um Angèline trauern.
Betet für sie
Prions pour elle
AK Madagaskar der KAB der Diözese Aachen
Aachen,16.07.2021