Der Beginn des Monats Februar in Madagaskar war bestimmt von zwei Zyklonen, die über das Land fegten. 70 Tote werden mit „Ana“ geschätzt – laut dpa brachte „Batsirai“ 92 Tote. „Von der Außenwelt abgeschnittene Ortschaften, zerstörte Schulen und Brücken, überschwemmte Felder: Erst allmählich offenbart sich die Schneise der Zerstörung, die der Tropensturm «Batsirai» auf Madagaskar angerichtet hat.“ Und den Zyklonen folgen regelmäßig extreme Regenfälle, die in ihren Auswirkungen manchmal drastischer sind als der eigentliche Zyklon, auch wenn bei „Batsirai“ Spitzengeschwindigkeiten von 235 km/h festgestellt wurden.
Nach Schätzungen des Welternährungsprogramms (WFP) könnten bis zu 600.000 Menschen von den Auswirkungen des Wirbelsturms betroffen und 150.000 von ihnen vertrieben worden sein. Solche extremen Wetterereignisse hätten im südlichen Afrika an Häufigkeit und Intensität zugenommen und verschärften dort den Hunger, so das WFP. Dem Extremregen folgt der Hunger, weil nahezu für zwei Jahre die Ernten in den betroffenen Gebieten ausbleiben werden, weil Ackerflächen, Reisfelder und Obstplantagen zerstört sind.
Die Hilfsorganisation «Aktion gegen den Hunger» sah bereits vor dem Eintreffen von «Batsirai» 1,6 Millionen Menschen angesichts der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren von Ernährungsunsicherheit betroffen - das ist gut ein Drittel der Bevölkerung Madagaskars. Da der Zyklon Ackerflächen an der Ostküste zerstört hat, könnte sich die Lage nun verschärfen.