Madagaskar ist nicht nur an Land ein Naturparadies – auch seine Meere gehören zu den artenreichsten der Welt. Rund um die viertgrößte Insel der Welt mit einer Küstenlinie von 4.900km erstrecken sich (noch) bunte Korallenriffe, Seegraswiesen und Mangrovenwälder, die unzähligen Meeresbewohnern ein Zuhause bieten.
![]() |
Buckelwale🐋 Zwischen Juni und September ziehen Buckelwale aus der Antarktis zur Westküste Madagaskars, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. Ihre Gesänge sind kilometerweit zu hören. Orte wie Île Sainte-Marie gelten als die besten Plätze der Welt, um die Riesen sanft zu beobachten. |
Meeresschildkröten🐢 An Madagaskars Stränden legen verschiedene Arten ihre Eier ab, darunter die Grüne Meeresschildkröte und die Echte Karettschildkröte. Sie gleiten oft gemächlich durch die warmen Lagunen und Korallenriffe. Regelmäßig ist von Verhaftungen von Schmuggler:innen zu lesen. Besonders in Asien (z. B. China, Thailand) besteht eine starke Nachfrage nach exotischen Schildkröten als Haustiere oder wegen ihres Fleisches. In Madagaskar sind bestimmte Schildkrötenarten gesetzlich geschützt und ihre Haltung, ihr Transport und Verkauf sind verboten. Mangelnde Ressourcen für Naturschutzbehörden, Korruption und schlecht überwachte Grenzabschnitte erleichtern den illegalen Handel mit Schildkröten. |
![]() |
![]() |
Bunte Korallenriffe🪸 In Madagaskar bedecken Korallenriffe eine Fläche von mehr als 2.000 km2. Von Toliara bis Antsiranana und von Cap d’Ambre bis Tamatave verlaufen sie entlang einer etwa 1.400 km langen Küstenlinie. Dort findet man/frau lebendige Riffe voller Farben aus Stein- und Weichkorallen mit Doktor- und Papageienfische, Clownfischen und Muränen. |
Seltene Arten: Quastenflosser🦈 In der Tiefsee vor Madagaskars Küste wurde mehrfach der Quastenflosser entdeckt – ein „lebendes Fossil“, das man lange für ausgestorben hielt. Er lebt in über 150 Metern Tiefe und ist eine der seltensten Fischarten der Welt. 1938 wurde vor Südafrika ein erster Quastenflosser gefunden. Im Jahr 1952 konnte zwischen den Komoren und Madagaskar ein zweiter Quastenflosser lebendig gefangen werden. Hier war der Fisch den Einheimischen allerdings unter dem Namen Kombessa bereits bekannt und als wenig begehrter Fisch verzehrt. |
![]() |
🐬Neben Buckelwalen kann man vor der Küste auch die beliebten Spinnerdelfine (bekannt für ihre Sprünge in die Luft), den indopazifische Großen Tümmler, Schnabelwale und manchmal sogar Orcas beobachten. Bei Touristen begehrt: Die Tiere begleiten oft Boote in Küstennähe.
Madagaskars Meereswelt ist wunderschön, aber gefährdet durch:
– Überfischung durch internationale Fischereiflotten
– Korallenbleiche durch ansteigende Wassertemperaturen
- Versalzung des Grundwassers und Trinkwasserbrunnen durch den Anstieg des Meeresspiegels
– Plastikverschmutzung
– Zerstörung von Mangrovenwäldern (siehe auch 8. Dezember )