Besuch VOZAMA (Projekt Misereor) bei uns

Die Menschen in ihrer Würde und Selbsthilfe stärken

2023-03 KAB thh Madagaskars Frauen 5 (c) Thomas Hohenschue
2023-03 KAB thh Madagaskars Frauen 5
Datum:
Di. 14. März 2023
Von:
Thomas Hohenschue

Frauen sind auch in Madagaskar die Motoren der gesellschaftlichen Entwicklung. Das zeigte ein Abend in Herzogenrath-Bank mit Schwester Perline Soamanambina

Frauen tragen die Gemeinschaft. Und sie sind Motoren der gesellschaftlichen Entwicklung. Das gilt vielfach in Deutschland wie in Madagaskar. Um diese Stärke der Frauen drehte sich ein Abend mit KAB und Pfarrei in Herzogenrath-Bank, der ganz im Zeichen von Partnerschaft und Weltkirche stand. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Madagaskar und die Pfarrei Christus unser Frieden.

Gast an diesem 13. März war Schwester Perline Soamanambina. Sie berichtete vom Leben auf Madagaskar, das von vielen Entbehrungen und Gefahren geprägt ist, aber auch von Aufbruch und Selbstbehauptungswillen. Die Ordensfrau engagiert sich beim MISEREOR-Partner Vozama. Der Name heißt ausgeschrieben: "Retten wir die Kinder Madagaskars".

Die kirchliche Nichtregierungsorganisation setzt auf die Kraft von Frauen, um Kinder in armen ländlichen Regionen bei ihrem Start ins Leben zu unterstützen. Schulbildung, Sexualaufklärung, Gesundheitsvorsorge - der Themen gibt es viele. Über die Kinder erreicht man dann auch die Eltern und die Familien, erklärte Schwester Perline. Und Frauen sind eine tragende Kraft in den Dorfkomitees.

Selbstverwaltung wird bei Vozama groß geschrieben, denn der Staat ist vielerorts zu schwach oder gar nicht präsent. Viele Menschen sind gar nicht offiziell registriert, was ihre Schul- und Gesundheitsversorgung erschwert. Frauen sind strukturell benachteiligt, häufig auch besonderen Risiken ausgesetzt, Gewalt und sexuelle Übergriffe zu erleiden. Vozama stärkt Mädchen und Frauen in ihrer Widerstandskraft.

Als zweiten Gesprächspartner durften die Frauen und Männer aus Deutschland Erzbischof Fulgence Rabemahafaly begrüßen. Er skizzierte die großen Probleme, die der Rohstoffhunger des globalen Nordens und die Folgen des Klimawandels in Madagaskar auslösen. Der Erzbischof bedauerte, dass der Reichtum Madagaskars nicht bei der Bevölkerung ankomme. Korruption, Konzerne und Klimakrise verschärften vielmehr die Armut.

Zivilgesellschaftliche Akteure wie Vozama oder auch Iray Aina, zu denen die KAB im Bistum Aachen eine besondere Partnerschaft pflegt, setzen Zeichen der Hoffnung. Entwicklungszusammenarbeit, die auf Augenhöhe und Dialog setzt, begeistert die Frauen und Männer vom Arbeitskreis Madagaskar. Auch an diesem Abend wurden wieder Querverbindungen hergestellt. So ist eine Frucht des Austauschs eine mögliche Gemeindepartnerschaft zwischen Herzogenrath-Kohlscheid und einer madegassischen Pfarrei. Um die Menschen in ihrer Würde und Selbsthilfe zu stärken.